Mein Werdegang beim FoB
Mein Werdegang beim FoB
Reisen – Helfen – Engagieren; so lautet das Motto des FoB, welches ich samt einer Annonce im Frühsommer beim Stöbern auf dem Schwarzen Brett meiner Universität gelesen habe. Das Konzept und die Leitidee dieses Vereins haben mich sofort überzeugt und begeistert: bis dahin hatte ich nie darüber nachgedacht, wie Menschen mit Handicap verreisen und wollte dies nun ändern, sodass ich mich gleich darauf als Teamerin beworben habe.
Nach einem netten Bewerbungsgespräch ging alles ganz fix: eine lehrreiche und spaßige Basisschulung, Zuteilung der Reise, Gespräche mit den Teilnehmer*innen und ihren Eltern, Koffer packen und auf einmal begann das größte und aufregendste Abenteuer meines Lebens. Ich, die zuvor keinerlei Berührungspunkte mit Menschen mit Handicap hatte, begleitete Menschen mit Handicap in ihren wohlverdienten Sommerurlaub an die Nordseeküste. Der ‚Kulturschock‘ war für mich zu Beginn echt riesig, doch nach zwei bis drei Tagen hatte ich mich ‚akklimatisiert‘ und der Umgang mit den Handicaps und den besonderen Bedürfnissen wurde zur Normalität. Am Ende meiner ersten Freizeit konnte ich vier Sachen mit Sicherheit sagen:
Die nächste Fahrt folgte dann zu Ostern: es ging mit Kindern ins Bergische Land. Spätestens nach dieser Woche war es um mich geschehen – ja, Reisen mit dem FoB hat einen gewissen Suchtfaktor. Schnell schaute ich nochmal auf meine Sommerplanung und gab noch das ein oder andere Reisedatum an – und dann kam da noch die Einladung, Reiseleitung zu werden…
Darüber, dass mir soviel Verantwortung zugetraut wird, habe ich mich sehr gefreut und es als Anerkennung für mein Engagement empfunden.
Meine ersten Fahrten als Reiseleitung führten mich an die Ostsee nach Scharbeutz, ins Allgäu nach Kempten und über Silvester nach München. Auf diesen Fahrten war, wie zuvor, alles mit an Bord: Spaß, Action, der Reiz neue Städte und Regionen gemeinsam zu entdecken, wenig Schlaf, geselliges Beisamensitzen, auch mal der ein oder andere schwierige Moment, coole Teams und Teilnehmer und natürlich allerhand neue Eindrücke und Erfahrungen.
Einige Außenstehende fragen mich öfters, warum ich soviel Verantwortung auf mich nehme und ob die Reisen denn nicht zu viel Stress wären. Das kann ich nur vehement verneinen, denn Reisen mit dem FoB bedeutet für mich: Auszeit von der Uni und ‚Normalität‘ (denn auf Reisen, insbesondere mit dem FoB, gilt eine andere Zeitrechnung), Gutes tun, anderen eine Freude bereiten und frei und spontan sein. Planen und Organisieren bereiten mir zwar super viel Freude, aber mit der Zeit beim FoB habe ich gelernt, dass nicht alles planbar ist – insbesondere wenn man mit einer Gruppe Rolli-Fahrern auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Daher gilt: Gelassen bleiben und das Beste daraus machen!
Und Spontanität ist mein persönliches Jahresmotto. Eigentlich hatte ich zu Beginn des Jahres nur eine (!) Sommerreise geplant; doch dann hieß es von Mai bis Oktober: Mainz, die Nordseeküste rund um Husum, Wien, die niederländische Insel Texel und den Westerwald entdecken und für ganz viele Teilnehmer*innen einen tollen Urlaub möglich machen.
Neben den ganzen Fahrten bin ich auch als Teamerpatin aktiv und trage dazu bei, dass der FoB weiter wachsen kann und dass so unsere Teilnehmer Jahr für Jahr immer gut auf ihren Reisen unterstützt werden.
Bis hier ist dies mein Werdegang beim FoB und ich wünsche mir, dass er noch durch viele Reisen fortgeführt wird – denn der FoB und die Reisen sind ein super tolles Ehrenamt und ein Teil von mir!
-Inga Baer, Reiseleitung und Teamerpatin beim FoB
Der Freizeit ohne Barrieren e.V. (FoB) unterstützt Menschen mit einer Behinderung dabei, ihren Urlaub und ihre Freizeit selbstbestimmt zu gestalten. Über 500 ehrenamtliche Reisebegleitungen aus dem ganzen Bundesgebiet engagieren sich für die Umsetzung dieses Ziels.
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